Wissensammlung : 1000 Fragen ...

 

1000 FRAGEN

Wo kommt das Seitenstechen her?

 

Wie ärgerlich: Kurz vor der sportlichen Höchstleistung rauscht plötzlich ein Schmerz durch den Oberkörper - das Seitenstechen. Doch wie entstehen die Schmerzen und wie kann man sie bekämpfen?
 

  Fast ist es geschafft: Die letzte Stadionrunde im Angriff, der Läufer fliegt dem Ziel entgegen. Der Puls dröhnt, der Atem rast und die Bestzeit lockt. Doch dann zuckt mit einem Mal der Schmerz in die Seite. Unterhalb der Rippen bohrt er sich tief in den Körper - das Seitenstechen. Doch woher kommt es? Und was kann dagegen tun?

Der Schmerz kann mehrere Ursachen haben, eine wissenschaftlich eindeutige gibt es bis heute nicht. Klar ist, dass Seitenstechen immer bei starker körperlicher Belastung auftritt, beim Laufen, Schwimmen oder auch beim Radfahren. Klar ist auch, dass die Schmerzen meist bei untrainierten Personen auftreten.

Erklärung Nummer eins gibt der Milz die Schuld. Die Milz liegt im linken Oberbauch und hat unter anderem die Aufgabe, Blut zu speichern. Wen sich der Sportler verstärkt anstrengt, brauchen die Muskeln mehr Blut. Die Milz wird auf den Plan gerufen. Um den Saft des Lebens in die Blutbahnen zu pressen, zieht sie sich zusammen - und das tut weh.

Dann müsste das Stechen allerdings nur im linken Oberbauch auftreten. Tut es aber nicht. Es ziept und sticht in allen Ecken.
 
  Oder doch der Magen oder das Zwerchfell?
 
  Erklärung Nummer zwei: Die Ernährung hat Schuld. Falsches oder maßloses Futtern vor dem Sport macht uns schwer. Vor allem belastet es Leber, Magen, Dick- und Dünndarm. Diese Organe kümmern sich um unsere Verdauung, und sie hängen als Bandapparat an unserem Zwerchfell. Sind sie zu schwer, wird das Zwerchfell nach unten gezogen - und auch das schmerzt.

Der Haken: Auch langjährige Profisportler und Marathonläufer bekommen Seitenstiche. Nur sollten gerade diese Sportler wissen, dass Sport mit vollem Magen kein Vergnügen ist.

Also Erklärung Nummer drei: Sauerstoffunterversorgung. Atmet der Sportler falsch oder ist seine Bauchmuskulatur zu schwach, löst das Verkrampfung aus - im Zwerchfell. So soll fehlerhafte Atemtechnik beim Sport zu den unangenehmen Schmerzen im Bauch führen.
 
  Döner weglassen

Egal, welche Theorie Recht behält, die Schmerzen sind trotzdem da. Was kann man also unternehmen? Den Döner vor dem Sport ausnahmsweise weglassen, zum Beispiel. Sportler sollten mindestens zwei Stunden zwischen Essen und Training warten. Auch sollte die Belastung beim Training nur langsam gesteigert werden. Keine Experimente, keine Überforderung für Untrainierte. So wird die Atmung langsam an die Körperbelastung herangeführt, das Seitenstechen wird vermieden.

Und wenn trotzdem der Schmerz in die Seite rauscht? Das Hausrezept schlägt Tempodrosseln vor. Langsamer laufen und dabei tief und regelmäßig in den Bauch einatmen. Auch kann man beim Gehen die Arme hochnehmen oder sich die Hände auf die schmerzende Stelle pressen. Beim Ausatmen dann den Druck lösen und den Oberkörper leicht nach vorne beugen. Dann klappt' s auch wieder mit der Bestzeit.
   
Quelle  http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,376654,00.html

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