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1000 FRAGEN

Warum Batterien auslaufen?

 

Eigentlich sollen Batterien elektrische Geräte mit Energie versorgen. Doch nicht selten laufen sie aus und zerfressen die geliebte Fernbedienung mit ätzend riechender Säure. Das kann sogar mit unbenutzten Batterien passieren. Warum nur?

   
  Das Leben jeder Batterie ist begrenzt. Eigentlich sollten die kleinen Energiequellen ihren Lebensabend auf dem Recyclinghof verbringen, doch manche enden als Nestbeschmutzer: Sie laufen aus und ziehen dabei nicht selten das Gerät, in dem sie sich befinden, in Mitleidenschaft. Sie zerfressen die Batterieanschlüsse und womöglich die Lötstellen in Fernbedienung oder Kamera selbst. Wie kommt es dazu?

Altbatterien in der Deponie: Rettet die Elektrogeräte!
Herkömmliche Zink-Kohle-Batterien sind für diese Pannen besonders anfällig. Die Flüssigkeit, die beim Auslaufen aus der Batterie austritt, ist der so genannte Elektrolyt, der normalerweise den Ladungstransport zwischen Plus- und Minuspol bewerkstelligt. Bei Zink-Kohle-Batterien wird dafür meistens die Säure Ammoniumchlorid verwendet.

Dass die Batterie ausläuft, kann zwei Ursachen haben. Die erste liegt in der Funktionsweise der Batterie. Das Material, aus dem die negative Elektrode besteht, ist bei der Zink-Kohle-Batterie Zink, das in Becherform die restliche Batterie umschließt, erklärt Markus Stiegeler von der Universität Ulm. "Beim normalen Gebrauch dieser Batterie wird das Zink allmählich abgebaut", so Stiegeler. Während die Batterie benutzt wird und sich langsam entlädt, werde das Zink angegriffen. Die Folge: Es entsteht ein Leck und die Batterieflüssigkeit läuft aus. Das passiert meist am flacheren Ende, also am Minuspol.

Die zweite Ursache für verklebte Batteriefächer mit ätzend-metallischem Geruch ist das Wirken des Elekrolyts auch im Ruhezustand. Das Ammoniumchlorid ist ätzend und greift daher den Zinkbecher auch ohne Ladungstransport auf Dauer an", erläutert Fachmann Stiegeler. Dies wirkt sich vor allem dann aus, wenn das Material am negativen Pol bereits durch lange Benutzung aufgebraucht ist. Plötzlich funktioniert die Reaktion innerhalb der Batterie nicht mehr, sie ist dann leer. Bei der leeren Batterie kann sich der Elektrolyt dann am aufgelösten Pol nach und nach durch die Hülle fressen.

Doch auch eine ungenutzte Batterie ist vor dem Prozess nicht sicher: "Nach etwa eineinhalb Jahren kann sich der Elektrolyt seinen Weg nach außen bahnen", warnt Stiegeler. Der genaue Zeitpunkt sei nach Hersteller unterschiedliche. Von außen sei das drohende Leck nicht zu erkennen.

Wer teure oder selten benutzte Geräte mit Energie bestücken will, sollte deshalb besser zu den wesentlich auslaufsichereren Alkali-Mangan-Batterien greifen. Bei dieser liegt die abbauende Elektrode im Inneren der Batterie - auch wenn sie sich in der Säure auflöst, entstehen keine Löcher.
   
   
   
Quelle  http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,443066,00.html

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